Beschwerde lesen

Im April 2013 erwarb ein belgischer Amateurastronom einen Okular von mir für 80 €. Der Handel kam über ein Astro-Forum zu Stande. Wie bei solchen Gelegenheiten üblich, überwies mir der Verkäufer das Geld vorab. Am 4. 4. 2013 schickte ich das Paket zu ihm. Der Versand erfolgte mit Hermes. Leider traf das Paket nie beim Empfänger ein. In der Sendungsverfolgung von Hermes steht, dass das Paket am 11.4.2013 zugestellt wurde. Aber der angegebene Empfänger hat es nie gesehen und keine Benachrichtigung über eine Zustellung bei einem Nachbarn erhalten. In einer Korrespondenz mit Hermes stellte sich heraus, dass das Paket bei einem anderen Herrn abgegeben wurde. Wir erfuhren seinen Namen. Er war dem eigentlichen Empfänger nicht bekannt. Es folgte der Versuch, den Schaden über die Transportversicherung geltend zu machen. Diverse E-Mails gingen hin und her. Das betreffende Formular nebst Anlagen wurde zu Hermes geschickt. Im Zuge der Abwicklung erschien bei dem Empfänger ein Herr, der sich auf einem Papier bestätigen ließ, dass er das Paket nicht empfangen hatte. Kurz darauf schickte Hermes mir eine PDF Datei. Es war die Kopie eines Zettels, auf dem der eigentliche Empfänger quittiert hatte, dass er das Paket doch empfangen hatte. Daraufhin fragte ich den belgischen Empfänger, was dies zu bedeuten hatte und er schrieb folgendes: "Mann Mann, was ist das ein Betrug. Vor kurzem stand ein Schwarzer vom DPD hier vor der Tür, Ich sollte

abzeichnen dass ich es nicht bekommen habe. Und jetzt haben die einen anderen

Text dabei gemacht. Unglaublich. . " Der Empfänger hat einen guten Leumund in der mitteleuropäischen Astronomieszene und würde ihn wegen so einer Bagatelle niemals aufs Spiel setzen.

Schließlich wies ich Hermes darauf hin, dass ich den Falle polizeilich anzeigen möchte, worauf ich erneut aufgefordert wurde, ein Schadensformular einzureichen. Ich mailte daraufhin nochmals die schon einmal eingeschickten PDF-Dateien an Hermes, woraufhin nichts weiter geschah.

Hermes hat das Paket nicht dem angegebenen Empfänger zugestellt. Eine andere Person, die sich nicht auffinden lässt und niemandem bekannt ist, hat den Empfang bestätigt. Der eigentliche Empfänger erhielt keine Benachrichtigung über eine Zustellung in der Nachbarschaft mit korrekter Angabe eines Namens und Adresse. Hermes regelte diese Angelegenheit nicht entgegenkommend, sondern mit einer Korrespondenz, die zu nichts führt. Der Schaden, 80 €, ist nicht so hoch, dass man deswegen über mehrere Wochen hinweg eine Auseinandersetzung führen möchte. Bereits das Ping-Pong-Spiel aus der E-Mail-Korrespondenz sowohl mit Hermes als auch dem wartenden Käufer des Okulars, war so unangenehm, dass niemand, der diese relativ geringe Summe Geld nicht dringend nötig hätte, sie freiwillig auf sich nehmen würde. Obwohl klar war, dass Hermes das Paket nicht direkt dem angegebenen Empfänger zugestellt hat, sondern an eine namentlich genannte Person, deren Adresse allen Beteiligten unbekannt ist, wurde der Schaden nicht beglichen.

Was denkt Hermes? Dass zwei Leute für 80 € einen Transportversicherungsbetrug durchführen? Angesichts der Tatsache, dass die Adresse desjenigen, der das Paket entgegen genommen hat, Hermes nicht bekannt ist, wäre eine solche Unterstellung eine dreiste Annahme.