ÖBB-Personenverkehr AG (Wien)
Abzockfalle im P+R am Bahnhof durch schlechte Beschilderung
Ich war im August als Tourist für knapp 2 Wochen in Österreich unterwegs.
Auf einer längeren Fahrt von Wien nach Engelhartszell über Stadt- und Landstraßen benötigte ich dringend eine Pause und entschied mich, in St. Pölten einen Stopp einzulegen. Da ich aus Deutschland gewohnt bin, dass P+R-Parkplätze entweder ganz kostenfrei sind oder zumindest merklich weniger Parkgebühren haben, steuerte ich den P+R am Bahnhof von St. Pölten an. Dort steht an der Einfahrt eine Tafel mit den Parkbedingungen, die gerade für Ortsfremde vollkommen verwirrend ist. Ich habe das Bild mal mit angehängt. Leider ist die Tafel nicht im Ganzen gut lesbar, aber im Grunde ist es so, dass die Tafel offensichtlich mit Absicht so gestaltet wurde, dass wichtige Informationen bei der Einfahrt übersehen oder schlecht bis gar nicht gelesen werden können.
Wenn man in Eile ist, weil auch noch andere Autos hinter einem einfahren wollen, fällt der Blick natürlich als Erstes auf den Bereich mit den Kosten. Dort steht in den ersten drei Punkten kein Hinweis auf evtl. Strafgelder oder dass ein ÖBB-Ticket benötigt wird. Direkt als erster Punkt steht da: Kostenlos am 1. bis 5. Tag (ununterbrochener Nutzung). Da ich aber mir nur für 1 Stunde die Beine vertreten und etwas essen gehen wollte, war für mich klar, dass ich mein Auto kostenfrei hier abstellen konnte. Da ich mir sicher war, dass man ein "Kostenlos am 1. bis 5. Tag" nicht falsch verstehen konnte, bin ich nach dem Einparken auch nicht mehr zurückgegangen und habe auch nicht nach den AGB gesucht. Ich fand weder Kassenautomaten noch eine Schranke am Ausgang, was den falschen Eindruck noch bestätigte.
Als ich wenig später aus der Stadt zurückkam und meine Reise fortsetzen wollte, entdeckte meine Lebensgefährtin zufällig einen Ausfahrenden, der mit einem Schein vor einem Gerät in der Nähe der Ausfahrt herumwedelte. Wir wurden stutzig und lasen noch einmal genau nach. Erst jetzt wurde mir der Irrtum klar und wir holten uns schnell noch ein Ticket im Bahnhof. Leider waren wir inzwischen schon ziemlich in Eile und ich kannte als Tourist auch nicht die günstigste Verbindung von St. Pölten aus. Also zahlte ich am Ende 6 Euro für den Parkplatz, was aber immer noch besser war, als die 50-Euro-Strafe und 35.-- Euro für Ermittlung des Autobesitzers, wenn uns der Fehler nicht zufällig aufgefallen und wir einfach so ausgefahren wären, wie man es bei einem kostenfreien Parkplatz normalerweise tut.
Ich habe noch zwei weitere Bilder angehängt - eines aus Österreich, was mir später im Urlaub ebenfalls noch untergekommen ist, und eines aus Deutschland. Auf beiden Schildern ist eindeutig auch für ortsfremde und hektische Fahrer auf den ersten Blick erkennbar, dass es sich nicht um freie Parkplätze handelt. Bei ersterem steht zwar nichts von Kosten, aber die Rechtsbelehrung ist übersichtlich und direkt aus dem ersten Satz hier wird klar, dass man nur mit ÖBB-Ticket parken darf. Auf dem zweiten ist durch Hervorhebung sofort klar zu erkennen, wie lange man frei parken kann und welche Kosten bei Überschreitung dieser Zeit drohen.
Ich habe mich bereits an die ÖBB gewendet, damit diese Falle für Touristen und Ortsunkundige entschärft wird, denn der Sinn von Parkraumkontrolle sollte doch eigentlich sein, Falschparken zu vermeiden und nicht durch schlechte Beschilderung zu provozieren, um Geld auch von Leuten einzukassieren, die gar nicht falsch parken wollten.
Da ich auf die letzten Schreiben gar keine Antwort mehr erhalten habe, jetzt noch einmal hier öffentlich: Will die ÖBB sich wirklich wissentlich und willentlich an Ortsunkundigen und Touristen bereichern? Oder soll eine solche Praxis zur Steigerung der Ticketverkäufe für irgendwelche Statistiken führen? Ansonsten sollten die Schilder, die bestimmt nicht nur in St. Pölten so irreführend gestaltet sind, schleunigst überarbeitet werden, um Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Beschwerde ist noch nicht gelöst
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