Bücherbörse im NIG - Neues Institutsgebäude NIG (Wien)
Bücherzensur
Die "falsche" Literatur wird nicht angenommen
Am Nachmittag des 17. Juni 2021 betrat ich, nicht zum ersten Mal, die sogenannte "Bücherbörse" im Neuen Institutsgebäude der Universität Wien, um einige Bücher zum Verkauf anzubieten.
Dort saß ein junger Mann, dem es noch nie eingefallen ist, auf einen Gruß zu antworten. Das Buch "12 Rules of Life. Ordnung und Struktur in einer chaotischen Welt" von Jordan B. Peterson wies er hochmütig zurück: das sei "rechte Literatur", der Autor "Ideologe der neuen Rechten".
Dieses Buch ist völlig harmlos, nirgendwo wird zu Hass, Gewalt usw. aufgerufen; es ist eine Art Ratgeber für das Leben, freilich etwas langatmig, warum ich es auch verkaufen wollte. Aber da ist die "Bücherbörse" vor, die kurzerhand politische Zensur ausübt und besser weiß als alle potenziellen Käufer, was gut für sie ist.
Ich nahm daraufhin alle Bücher, die ich eigentlich hatte anbieten wollen, wieder an mich und verließ das Geschäft, dem Ideologie wichtiger ist als finanzieller Erfolg.
Zusätztliche Tragikomik: Nietzsche, Thomas Hobbes und Niccolo Machiavelli bietet man schon an. Keine "rechte" Literatur also?