Beschwerde lesen

Wenn ich online etwas bestelle und sehe, dass der Versand per GLS erfolgt, mache ich sofort einen Rückzieher. Aber manchmal kann man es sich eben nicht aussuchen, da das nicht immer von Anfang an ersichtlich ist.

In einem solchen Fall warte ich dann regelmäßig auf das Paket, das nicht eintrifft. Wenn ich mich dann beim Versandhändler erkundige und erfahre, dass GLS für die Auslieferung verantwortlich ist, weiß ich, was los ist: Das Paket liegt in einem abgesandelten türkischen Lebensmittelladen, für den anscheinend keine Hygienevorschriften gelten, und wenn man sich nicht rechtzeitig erkundigt, wird es retourniert.

In der Rückverfolgung des Paketweges wird dann behauptet, der Kunde sei nicht anzutreffen gewesen. Tatsächlich war aber nie jemand von GLS vor Ort. (Frei zugängliches Mehrparteienhaus mitten in der Stadt.) Etliche Male hat in den letzten Jahren bei uns jemand genau aufgepasst, um eine Lieferung nicht zu verpassen. Andere Zusteller lassen zum Beweis ihres tatsächlich misslungenen Übergabeversuchs auch eine Nachricht zurück. Von GLS haben wir nie eine erhalten.

Zuletzt ging es zwei Mal um Pakete aus Übersee, die teuer verschifft wurden und beinahe zurückgegangen wären.

In der GLS-Paketverfolgung findet man eine Zusammenfassung vor, die so gar nicht den Tatsachen entspricht:

Preadvice - In transit - Final parcel center - In delivery - Delivered

Hier steht weder etwas von einer Fehlzustellung noch davon, dass an eine Annahmestelle geliefert wurde.
Über diesen Angaben werden jedoch Symbolbilder angezeigt. Wenn sich das Paket in der Annahmestelle befindet, ist über "Delivered" ein Symbol zu sehen, das einen Paketshop darstellt. Darunter - wie unter allen anderen Bildern - findet sich ein grünes Häkchen, das sagen will: "Erledigt. " Nach der Selbstabholung wird dann das Symbol mit dem Paketshop ersetzt durch ein Paket-Symbol. Im Nachhinein sieht es dann so aus, als hätte eine reguläre Übergabe stattgefunden, denn weitere Informationen zum Verlauf der Zustellung sind nicht einsehbar.

In den schon erwähnten beiden letzten Fällen, in denen (über ein Zwischenlager in Großbritannien) etwas aus Übersee geliefert wurde, habe ich jedoch zusätzliche Paketverfolgungs-Informationen vom britischen Partnerunternehmen ROYAL MAIL erhalten, die sich auf die Auslieferung von GLS beziehen. Auffällig ist dabei, wie nahe die Zeitpunkte der angeblichen Zustellungsversuche und der Abgabe in dem türkischen Lebensmittelladen aneinander liegen - als hätte der Fahrer keine anderen Aufträge gehabt - und dass die angeblich erfolgten Zustellungsversuche immer kurz vor 12:00 Uhr stattgefunden haben sollen:

Monday 01 October
11:57am
Delivery Attempted - No Answer GRAZ / STYRI, Austria
Monday 01 October
12:04pm
Delivered GRAZ / STYRI, Austria

Tuesday 16 October
11:45am
Delivery Attempted - No Answer GRAZ / STYRI, Austria
Tuesday 16 October
11:59am
Delivered GRAZ / STYRI, Austria

Alles, was ich hier behaupte, kann ich anhand von Screenshots und Paket-Daten beweisen.

Ich sehe folgende Möglichkeiten:

1. Das Unternehmen GLS bietet seine Dienste so billig an, dass es sie nicht in vollem Umfang leisten kann und daher prinzipiell die überschüssigen Pakete an Annahmestellen ausliefert
2. Die Fahrer wollen einfach rechtzeitig zur Mittagspause / zum Schichtende fertig sein und lagern alles ab, was sie nicht ausliefern konnten
3. Es findet Abzocke von Seiten der Fahrer und der Annahmestellen statt, denn die Annahmestellen erhalten einen Betrag für jedes entgegengenommene Paket und sind somit die größten Profiteure einer nicht erfolgten direkten Zustellung an den Kunden

Ich kann nicht empfehlen, die Dienste von GLS in Anspruch zu nehmen, denn die Probleme sind in meinem Fall seit mittlerweile 10 Jahren dieselben, also wird es sich dabei auch nicht um Einzelfälle handeln.