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Vor etwa anderthalb Jahren habe ich eine Abstellgenehmigung eingerichtet in der Annahme, dass alle Pakete nun am vereinbarten Ort abgestellt werden.

Als ich trotzdem einige Male danach noch gelbe Zettel im Postfach fand, nahm ich an, die Genehmigung sei einfach noch nicht fertig bearbeitet worden. Zwei Monate nach Erteilung der Abstellgenehmigung und dem 6. gelben Zettel fragte ich bei der Postfiliale nach. Man bestätigte mir, dass die Abstellgenehnigung erfolgreich aufscheint, man werde mit dem Postboten sprechen.

Geholfen hat es nichts, dafür sahen die Postangestellten beschämt zu Boden, als ich immer wieder mit einem gelben Zettel in die Filiale kommen musste.

Bis heute und nach unzähligen Bittgesuchen und Anfragen hat sich nichts geändert, es wurde nur noch schlimmer. Der Postbote läutet nicht, stattdessen findet man einfach wieder einmal einen gelben Zettel im Postfach. Besonders ärgerlich ist es, wenn es sich dabei um per Einschreiber versendete, wichtige Dokumente handelt, auf die man für bereits vereinbarte Termine wartet in der Annahme, die Sendung würde vereinbarungsgemäß zugestellt werden.

Dass der Postbote nicht einmal läutet, ist eine ungeheure Frechheit. Klingel und Gegensprechanlage funktionieren einwandfrei. Auf eine Entschädigung für die dem Kunden dadurch entstandenen Umstände durch zeitliche und finanzielle Investitionen wartet man selbstverständlich vergebens.

Das Fass endgültig zum Überlaufen brachte der letzte Einschreiber mit wichtigen Papieren, die zur Vorlage bei anderen Behörden erforderlich gewesen wären. Durch Covid-19 musste ich mir dafür Termine vereinbaren und habe mir extra den Tag frei genommen, um die Papiere auf jeden Fall entgegen nehmen zu können. Angeläutet hat niemand, stattdessen fand ich nur wieder einen gelben Zettel im Postkasten, die Dokumente wären auch erst am nächsten Werktag abholbereit.

Auf persönliche Anfrage bei der Postfiliale bekam ich nur patzige Antworten, man könne da jetzt nichts machen, ich solle mich an die Kundenhotline wenden. Dort wird man roboterhaft mit auswendig gelernten und völlig sinnfreien Floskeln zu den AGB abgespeist, ohne dass das eigentliche Anliegen überhaupt angehört wurde. Es scheint den Mitarbeitern wohl entgangen zu sein, dass in den AGB bestimmt auch Passagen zur Erfüllung von Aufträgen zu finden sind, an die sich die eigene Firma offenbar nicht halten will oder kann. Aber das wird ebenso mit leeren Floskeln abgetan, sodass man am Ende frustriert auflegt.

Man fragt sich, ob und wenn ja, welche Anforderungen die Postangestellten beim Bewerbungsgespräch eigentlich erfüllen müssen.